Aktuelles aus dem Stammesleben
Aktuelles aus dem Stammesleben
Vorbereitung auf neue Abenteuer bei dreitägigem Probenlager
Bevor in Wittichenau der Faschingstrubel ausbrechen sollte, fuhren acht Pfadfinder unseres Stammes zu einem dreitägigen Lager in die Sächsische Schweiz. Von Montag bis Mittwoch ihrer ersten Winterferienwoche wollten sie sich der Probenarbeit widmen.
Mit den Proben weisen unsere Pfadfinder bestimmte Kenntnisse und Fähigkeiten nach, bevor sie das Halstuch ihrer Altersstufe verliehen bekommen. Dabei geht es u.a. darum, mehr über die Grundlagen der Pfadfinderbewegung zu erfahren und sich durch Üben von Outdoortechniken auf Fahrten und Lager vorzubereiten.
Benjamin, Jessica, Lukas und Robin wollten die Tage im Elbsandsteingebirge daran arbeiten sich mit den III. Grad-Proben ihr Pfadfinderhalstuch zu verdienen. Jonas, Jonas, Rico und Martin tragen bereits ein Halstuch und waren mitgekommen, um den Jüngeren ihr Wissen weiterzugeben aber auch über II. und I. Grad-Proben ihr Können noch auszubauen.
Die Fahrt führte die Gruppe in die Hütte am Zeughaus, einer gemütlichen Unterkunft für Wanderer und Kletterer inmitten der Sandsteinfelsen. Unsere Pfadfinder hatten das Domizil an den drei Wochentagen für sich allein. In der Umgebung der Hütte lag noch reichlich Schnee. Doch schon zehrten Plusgrade an der weißen Schneedecke. Deshalb machten wir uns bei Ankunft an der Hütte sogleich auf zu einer Rundwanderung zur Hickelhöhle, um die verschneite Landschaft vor dem Abtauen noch etwas genießen zu können. Für Erheiterung sorgte dabei, dass wir auf dem teilweise rutschigen Pfad, den wir um die Thorwalder Wände gingen, immer mal wieder ausrutschten. An der imposanten Hickelhöhle eröffneten wir unser Lager und wanderten mit ordentlich Appetit auf das Mittagessen zur Hütte zurück.
Dem nasskalten Wetter draußen zogen wir am Nachmittag den durch einen Bollerofen beheizten Gruppenraum vor. Wir widmeten uns den Pfadfindergesetzen, Pfadfindergruß und -wahlspruch, lernten unsere Rautenlilie zu zeichnen und die wichtigsten Knoten für Lagerbauten und Zeltaufbau zu binden. Die reichlichen Mahlzeiten sorgten dazwischen für gemütlichen Austausch und ausreichende Stärkung. Nach unserem frühen Fahrtenstart am Montagmorgen krochen wir am Abend relativ früh in unsere Schlafsäcke im Matratzenlager unterm Dach.
Am Dienstag setzten wir die Probenarbeit fort. Die Jungpfadfinder lernten die Bedeutung verschiedener Waldläuferzeichen kennen, bauten entsprechend des Aufbaus unserer Landesverbände ein Mobile, diskutierten Feuerschutzbestimmungen und Naturschutzregeln. Auch zur Eignung von verschiedenen Messerarten als Fahrtenmesser tauschten wir uns aus und übten den sicheren Umgang mit dem Messer. Nach dem Mittagessen widmeten wir uns der Navigation mit Karte und Kompass. Bei einem Orientierungslauf konnten wir das Gelernte anwenden: die Älteren führten die Jüngeren mittels Marschzahlen zum Hinteren Raubschloss. Obwohl der Himmel dicht bewölkt war und immer wieder Wolkenfetzen um die umliegenden Felsen wehten, sollte dieser Aussichtsfelsen über Leitern und Stiegen doch erklettert werden. Und die Aussicht von oben, war dann gar nicht so wolkenverhangen wie befürchtet: bis zur Festung Königstein konnten wir blicken.
Zurück an der Hütte versuchten sich Benjamin, Jessica und Robin an der Feuerprobe und entzündeten mit wenigen Streichhölzern jeweils ein kleines Lagerfeuer. Nach dem Abendessen zogen wir mit Fackeln noch einmal in die Nacht hinaus. Vom Hauptweg gen Neumannmühle bogen wir plötzlich ab und stiegen einen steilen, schmalen Pfad hinauf. Dort lagen Waldläuferzeichen und leuchtende Markierungen aus. Unsere Pfadfinder wunderten sich, wer die dort wohl ausgelegt hatte. Das klärte sich mit Erreichen des Ziels auf: an einem großen Felsüberhang am Kanstein brannten in Nischen stimmungsvoll einige Kerzen und dort empfingen uns Theresia und Christian.
In feierlicher Runde bekam Rico hier für vollständig abgelegte Proben ein neues Knotenschild verliehen. Das sollte anschließend noch ein wenig gefeiert werden: wir sangen einige Lieder, lasen Gedichte, naschten von Süßigkeiten und genossen den Blick auf die Felsensilhouetten hinter denen die Lichter Bad Schandau leuchteten.
Am Mittwochmorgen beschäftigten wir uns mit der Zusammenstellung des Gepäcks für unsere Fahrten. Wir überlegten, was unbedingt in den Rucksack gehört und was getrost zu Hause bleiben kann und wie die Ausrüstung im Rucksack zu verteilen ist. Auch die Regeln für Sauberkeit und Hygiene unterwegs besprachen wir gemeinsam bevor sich die Gruppe zum Aufbau des Pfadfinderzelts, der Kohte, nach draußen begab. Hier konnten Jonas, Jonas und Rico den Jüngeren noch manchen Kniff für einen einfacheren Zeltaufbau vermitteln.
Nachdem wir einen großen Topf Soljanka leergekratzt hatten, blieb noch Zeit das Gelernte im Stationsbetrieb zu wiederholen. Mit Blick in ihr Probebuch stellten die Pfadfinder zum Ende des Lagers fest: „Da haben wir aber ne ganze Menge Proben geschafft.“ Und sie schienen motiviert, auch bald die letzten in Angriff zu nehmen, um bald ein Pfadfinderhalstuch tragen zu können und auf künftige Abenteuer gut vorbereitet zu sein.
Donnerstag, 12. Februar 2015
Rico erklärt wie er seine Ausrüstung gut im Rucksack verstaut