Aktuelles aus dem Stammesleben
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Wittichenauer Pfadfinder gewinnen Preis für Jugendwerkstatt
Die Wittichenauer Pfadfinder wurden am Sonntag auf der internationalen Grünen Woche in Berlin mit dem Ernst-Engelbrecht-Greve-Preis ausgezeichnet. Wir erhielten den Preis für unser Projekt einer mobilen Jugendwerkstatt.
Vor hunderten applaudierenden Jugendlichen nahmen Lisa, Christian und Johannes am Sonntagmorgen Glückwünsche und ein Preisgeld von 2500 € entgegen. Mit dem Ernst-Engelbrecht-Greve-Preis würdigte der Bund der Deutschen Landjugend (BDL) das Engagement der Wittichenauer Jugendlichen für bessere Lebens- und Bleibeperspektiven junger Menschen auf dem Land. Mitglieder unseres Pfadfinderstammes hatten im Sommer 2010 einen ausrangierten Bauwagen zu einer mobilen Jugendwerkstatt umgebaut. Seitdem nutzen nicht nur unsere eigenen Gruppen die Werkstatt für Werkarbeiten, sondern auch Interessenten aus der Umgebung. So war die Werkstatt zuletzt bei einer handwerklichen Projektwoche im CSB-Hort und beim Bau einer Skate-Halfpipe am Stadtteich im Einsatz.
„Eine Werkstatt für junge Menschen, die ins Dorf kommt, ist perfekt fürs Land“, urteilte die Jury. „Keine Anfahrtswege für die Jugendlichen und ein offenes Angebot, das ihnen vermittelt, das sie selbst etwas schaffen können“, das sei eine „Idee mit Potenzial für die ländlichen Räume.“ Bei der diesjährigen Wettbewerbsrunde wurden aus dem ganzen Bundesgebiet insgesamt 25 Projektideen eingereicht. Daraus wählte die Jury vier Projekte für eine Auszeichnung aus. „Die Projekte sind nicht miteinander vergleichbar. Sie haben das Land bewegt - jedes auf seine Art, sodass die Jury auf Platzierungen verzichtet hat“, erklärte die stellvertretende BDL-Vorsitzende Kathrin Funk. Neben unserer Pfadfindergruppe wurden drei Landjugendgruppen ausgezeichnet.
„Wir fühlen uns geehrt. Der Preis bestätigt unsere ehrenamtliche Arbeit und motiviert uns für neue Taten“, sagte Lisa Hufnagel, Stammesführerin der Wittichenauer Pfadfinder, nach der Preisverleihung. Die Auszeichnung versteht sie auch als Belohnung für die vielen Stunden Arbeit, die die Wittichenauer Pfadfinder in den Ausbau der Werkstatt gesteckt haben. Auch neue Anfragen für eine Nutzung der Werkstatt liegen ihnen bereits vor. Ob in den Pfadfindergruppenstunden, auf Festen, bei Workshops oder handwerklichen Jugendprojekten - die mobile Werkstatt wird jungen Menschen weiter Freude am Bauen und Werken vermitteln.
Unsere Delegation war zu neunt zur Preisverleihung nach Berlin gefahren. Nach der Veranstaltung der Landjugend sahen wir uns noch auf der Grünen Woche, der weltweit größten Messe für Ernährungs- und Landwirtschaft, um. Wir waren beeindruckt von der Vielfalt der Präsentationen und der Größe des Messegeländes.
Sonntag, 20. Januar 2013
Lisa Hufnagel, Christian Kliemank und Johannes Kockert nehmen den Scheck für das Preisgeld aus den Händen von R+V-Prokurist Harald Krummenauer entgegen.
Die vollständige Würdigung unseres Projektes durch die Jury
des Ernst-Engelbrecht-Greve-Preises:
Eine Werkstatt für junge Menschen, die ins Dorf kommt, ist perfekt fürs Land. Keine Anfahrtswege für die Jugendlichen und ein offenes Angebot, das ihnen vermittelt, dass sie selbst etwas schaffen können Ungeachtet der schulischen Leistungen fördert die mobile Werkstatt Selbstvertrauen, Initiative und Kreativität - Eigenschaften, die für die berufliche Qualifikation von Bedeutung sind. Die Erfahrung, durch eigenes handwerkliches Geschick brauchbare Produkte zu schaffen, stärkt das Selbstbewusstsein der Jugendlichen; das Wissen um die eigenen Fähigkeiten ermutigt sie, ihre Zukunft aktiv zu gestalten. Weil die mobile Werkstatt quasi vor die Haustür kommt, ist das gerade in strukturschwachen Gebieten wie der Lausitz, in der attraktive, bildende Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche fehlen, ein großes Plus für die Region. Die Jury ist überzeugt: Eine Idee mit Potenzial für die ländlichen Räume.