Pfadfinden um zu reifen

 
 

Die Pfadfinderei geht auf die 1907 in England gegründeten „Scouts“ zurück. Die von Robert Baden-Powell ins Leben gerufene Bewegung verbreitete sich schnell in die meisten Länder der Welt. Als Grundlagen gelten: Pfadfindergesetz und  Pfadfinderversprechen, die sich an der christlichen Ethik orientieren, sowie das Sippensystem, das Learning-by-doing (Lernen durch Erfahrung) und das Leben im Freien. Heute gibt es weltweit etwa 38 Millionen Pfadfinder. Schätzungsweise 300 Millionen Jungen und Mädchen gehörten dieser Gemeinschaft bisher an. Das Pfadfindertum ist damit die größte Jugendbewegung der Welt.



Gesundheit, Glück und Hilfsbereitschaft


Mit unserem Engagement möchten wir die Entwicklung unserer Mitglieder zu aufgeweckten, lebenstüchtigen Bürgern fördern. Wir wollen die Jungen und Mädchen befähigen sich als freie Menschen aus eigener Überzeugung mit Wissen und Können in die Gesellschaft einzubringen. Dabei wollen wir ihnen alles das beibringen, was sie befähigt, mit allen Lebenssituationen, gleich ob in der Stadt oder in der Wildnis, fertig zu werden.


Der Gründer der Pfadfinderbewegung beschreibt die Intention mit den drei H: „Health, Happiness, Helpfulness“ (Gesundheit, Glück und Hilfsbereitschaft). Die Pfadfinderei unterscheidet sich von anderen Gemeinschaften dadurch, dass die Charaktererziehung sich immer auch mit dem Erlernen und Ausüben von Fähigkeiten verbindet. So bieten wir Spiele und Aktivitäten an, die für die Kinder und Jugendlichen attraktiv sind und sie gleichzeitig ernsthaft moralisch, physisch und psychisch erziehen. In einem Alter, in dem sich Kinder für vieles begeistern können, wollen wir sie zu ihrer Individualität ermutigen, sodass sie sich selbst erziehen können, um gute Menschen zu werden.


 

Learning by Doing -

Die Pädagogik des Pfadfindertums


Beobachten und Ausprobieren prägen die Pädagogik des Pfadfindens. Nur wer die Dinge selbst in die Hand nimmt, wer Situationen erlebt, erzielt Lernerfolge. Wichtig ist, dass alle Sinne angesprochen werden. Im Gegensatz zur Schule kommt es nicht darauf an, allein mit dem Kopf zu lernen. Erlebnisse werden durch Reflexion zu Erfahrungen und vermehren das Wissen.

Erlebnisse in der Kleingruppe


In den alterspezifischen Gruppen, in denen sich unsere Mitglieder regelmäßig treffen, lernen die Jungen und Mädchen die eigenen Interessen den Wünschen der Gemeinschaft unterzuordnen. In kleinen Gruppen ist es leichter, alle Gruppenmitglieder intensiv kennen zu lernen, sich mit deren Charakter auseinanderzusetzen und Vertrauen aufzubauen. Die Zusammenarbeit in der Gruppe fördert den Respekt vor Anderen. Im Zusammenspiel kleiner und großer Gruppen übernehmen die Kinder und Jugendlichen Pflichten und lernen mittels kleiner Ämter Verantwortung zu übernehmen. Letztlich fördert diese Methode, dass unsere Pfadfinderinnen und Pfadfinder zu selbstbewussten Persönlichkeiten heranwachsen.

Verantwortung übernehmen


Die Kinder und Jugendlichen entscheiden, was sie wie und wann machen wollen. Sie vertreten ihre Interessen in Versammlungen, in denen die Führung unseres Pfadfinderstammes gewählt wird. Sie helfen dabei, Entscheidungen vorzubereiten und umzusetzen. Kinder und Jugendliche lernen also beim Pfadfinden sehr früh, wie Demokratie funktioniert. Sie lernen, sich eine Meinung zu bilden, Stellung zu beziehen, Kompromisse zu schließen und sie erfahren, dass sie verantwortlich sind für ihre Entscheidungen.